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Mobilitätsstationen für die Landeshauptstadt

Als städtisches Unternehmen hat die Connected Mobility Düsseldorf GmbH (CMD) eine ganz spezielle Aufgabe. Und nutzt ihre Flexibilität für schnelle Fortschritte.

Sie werden mehr und mehr das Stadtbild prägen, die Mobilitätsstationen in Düsseldorf. Acht gibt es bereits, 18 weitere befinden sich in Planung, 100 sollen es in den nächsten rund zehn Jahren werden. Aus einer Hand geplant, gebaut und betrieben werden sie von einer städtischen GmbH, der 2020 gegründeten Connected Mobility Düsseldorf (CMD). Ein Organisationsmodell, das Rolf Neumann so aus keiner anderen Stadt kennt. Dr. David Rüdiger und Rolf Neumann sind die beiden CMD-Geschäftsführer und freuen sich nicht nur über die hohe Ausbaugeschwindigkeit des Unternehmens. Denn Anklang findet das Modell inzwischen auch über die Grenzen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hinaus. 

Fokussiert und effizient 
Gerade kommen Neumann und Rüdiger von einer Führung für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), auch mit Kolleginnen und Kolleginnen aus Köln befinde man sich im Austausch. Als GmbH könne man fokussiert und effizient Themen der „Neuen Mobilität“ gemeinsam mit der Stadt vorantreiben, benennen die Geschäftsführer einen wichtigen Vorteil. Die gesellschaftsrechtliche Organisationsform verschaffe die nötige Flexibilität für schnelle Fortschritte. Ein weiterer Pluspunkt: Die CMD schlage den Bogen von der Stadterneuerung, über die Integration der Leistungsanbieter und die Verknüpfung mit dem ÖPNV bis hin zum Klimaschutz, zur Aufenthaltsqualität der Mobilitätsstationen und zum Design im Rahmen der Vorgaben der Landeshauptstadt. Das gehe weit über das übliche Portfolio von ÖPNV-Aufgabenträgern oder Verkehrsbetrieben hinaus.  

Lastenräder sind der Renner  
CMD schöpft für die Mobilitätsstationen aus einem gut bestückten Modulbaukasten mit Fahrradgaragen und -abstellmöglichkeiten, Verleihautomaten für Lastenräder sowie Sharing-Angeboten für Autos, E-Scooter und Bikes. Platziert sind die acht Mobilitätsstationen, die von derzeit rund 50 reinen Sharingstationen ergänzt werden, im Innenstadtbereich, zumeist in unmittelbarer Nähe zum ÖPNV-Linienverkehr. Besonders erfolgreich sind die „Quartiersstationen“, wie Rüdiger das Angebot in Stadtbezirken mit besonders hohem Wohnbevölkerungsanteil nennt. Dort sollen auch die nächsten 18 Mobilitätsstationen als nachhaltiges Nahmobilitätsangebot den intermodalen Umstieg fördern. Dass das gelingt, zeigt beispielhaft die Mobilitätsstation „Friedensplätzchen“, einer guten Wohngegend mit rund 70.000 Bürgerinnen und Bürgern in einem Kilometer Umkreis. Rüdiger: „Da sind wir völlig ausgebucht und werden erweitern. Der Renner sind die Lastenräder.“  

Wieviel Auto braucht man noch?  
Die Landeshauptstadt Düsseldorf betrachtet die Mobilitätsstationen als einen wichtigen Hebel für den Klimaschutz und die Mobilitätswende. Den Geschäftsführern macht es Freude zu sehen, wie das Angebot genutzt wird. „Die Leute fragen sich einfach, wieviel Auto man denn noch braucht.“ Dass Mobilitätsstationen auch Potenzial für ländliche und suburbane Räume haben können, bezweifeln beide nicht. Für Sharing-Angebote, ob Scooter oder E-Autos, könne dort allerdings öffentliche Unterstützung nötig sein. „Die Anbieter gehen ungern in weniger dicht besiedelte Räume, solange sie da wenig Nachfrage sehen.“ Zudem müssten solche Mobilitätsstationen den veränderten Bedürfnissen entsprechend ausgestattet sein, also zum Beispiel statt mit Lastenfahrrädern mit mehr Ladesäulen und Park&Ride-Flächen. Und noch einen Tipp haben die beiden parat: Kaffee als Attraktivitätsbooster. Wo es Kaffee gebe und man vielleicht auch etwas zum Essen kaufen könne, laufe das Konzept der Mobilitätsstationen noch besser. 

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